Marseille im Sommer 1940: Am Rande Europas versammeln sich die von den Nazis Verfolgten und Bedrohten. Sie hetzen nach Visa, Bescheinigungen und Stempeln, um nach Übersee ins rettende Exil zu entkommen. Im Chaos der Stadt, in den Cafés, auf dem Gang von Behörde zu Behörde kreuzen sich ihre Wege – und für kurze Zeit sind fremde Leben durch Hoffnungen, Träume und Leidenschaften miteinander verbunden.
In diesem Chaos landet ein 27-jähriger deutscher Flüchtling, der einen Koffer mit den Papieren eines verstorbenen Dichters bei sich trägt. Die schöne junge Frau, die er seit Tagen in den Cafés sieht, erweist sich als seine Witwe. Sie weiß jedoch nichts vom Tod ihres Mannes und sieht sich vor einem großen Dilemma: Soll sie weiter nach ihrem Mann suchen oder mit jemand anderem fliehen? Der deutsche Flüchtling gerät zunehmend in ihren Bann und versucht seinerseits, sie für sich zu gewinnen.
Anna Seghers, die selbst über das mexikanische Konsulat in Marseille aus Europa fliehen konnte, begann Transit in den Hotelzimmern und Cafés zu schreiben, in denen das Buch spielt, während sie wie ihre Figuren auf eine ungewisse Zukunft wartete. Obwohl der Roman Anfang der 1940er Jahre im Kontext des Zweiten Weltkriegs entstand, sind die darin behandelten Themen wieder oder immer noch äußerst aktuell. Zusammen mit Das siebte Kreuz gilt das Buch als Meisterwerk von Seghers.
Fast könnte Transit auch eine Zukunftsvision sein, eine Geschichte des Kommenden.
— Süddeutsche Zeitung
Ein zeitaktueller Roman.
— Hanjo Kesting, NDR
Transit gehört zu den Büchern, die in mein Leben eingreifen, an denen mein Leben weiterschreibt, so dass ich sie alle paar Jahre zur Hand nehmen muss, um zu sehen, was inzwischen mit mir und mit ihnen passiert ist.
— Christa Wolf