Sophie Goudstikker war im Jahr 1887 Mitbegründerin des Atelier Elvira und wurde die erste renommierte Fotografin Europas. Sie war auch die erste Frau, die den prestigeträchtigen Titel „Königlich Bayerische Hoffotografin“ und die „Bayerische Goldmedaille für Wissenschaft und Kunst“ erhielt. Darüber hinaus gibt es eine wichtige belgische Verbindung in ihrer Biographie: 1901 wurde sie nämlich zur Hoffotografin von Prinz Albert I. von Belgien ernannt und einige Jahre später ihr Atelier in „Fürstlich Belgisches Hof-Atelier Elvira“ umbenannt. Besonders ihre Porträts von Frauen in intellektuellen und künstlerischen Rollen waren bahnbrechend und machten ihr Studio zu einem Zentrum der europäischen Frauenbewegung. Während des Ersten Weltkriegs ging sie als Anwältin an die Front, um mit sterbenden Soldaten über ihr letztes Testament zu sprechen.
Seit ihrer Promotion im Jahr 2000 an der LMU München ist Ingvild Richardsen als Dozentin, Autorin und Ausstellungskuratorin für Universitäten, Akademien, Kulturinstitutionen (wie das Goethe-Institut, die Stiftung Lesen, Monacensia, etc.), für Verlage, Film und Fernsehen tätig. Sie forscht und publiziert zur europäischen Kulturgeschichte, zur Erinnerungskultur, zu Frauenbewegungen, zur jüdischen Geschichte, zum jüdischen Erbe, zur NS-Zeit und zu modernen Kunstströmungen wie dem Jugendstil. Zu Sophia Goudstikker und dem Atelier Elvira hat sie mehrere Publikationen veröffentlicht und Ausstellungen in München (2018) und Augsburg (2022) kuratiert. Richardsen wohnt in München.