Vortrag mit Filmausschnitten von Nav Haq, Kurator und assoziiertem Direktor des M HKA.
Joseph Beuys war ein Künstler der Nachkriegsavantgarde, der die historische Trennung von „Westen“ und „Osten“ problematisieren wollte, indem er ein neues, versöhnliches eurasisches Weltbild schuf. Er glaubte an Eurasien als eine Pluralität von Kulturen, die die Bewegung von Menschen, Objekten und Ideen ermöglichte, und wünschte sich einen offenen Raum ohne physische oder ideologische Grenzen. Beuys war in den 1960er und 1970er Jahren in Antwerpen durch sein Engagement in der bahnbrechenden Galerie Wide White Space aktiv, wo er 1968 auch seine berühmte Performance Eurasianstab realisierte.
Anlässlich seines 100. Geburtstages betrachtet diese Veranstaltung Beuys als einen Künstler, der durch seine Kunst und Aktionen unsere Beziehungen zu Kultur, Natur und Politik neu überdenkt.