Im Oktober 1969 reiste der jüdische Dichter Paul Celan zum ersten und einzigen Mal von Paris nach Israel. Jerusalem hinterließ einen tiefen und bleibenden Eindruck auf Celan. Nach seiner Rückkehr nannte er die Stadt einen „Wendepunkt, eine Zäsur in meinem Leben“. In ihrem Vortrag diskutiert Dr. Caradonna die Bedeutung dieser denkwürdigen Zäsur. Anhand von Celans Gedichten und Bildern und Klängen der Stadt von 1969 bis heute rekonstruiert sie die wichtigsten Momente der Reise.
Chiara Caradonna promovierte im Juli 2017 an der Universität Heidelberg in deutscher und romanischer Literatur mit einer Dissertation über die philosophische Dimension von Paul Celans Spätwerk. Derzeit ist sie Postdoc-Mitarbeiterin der Martin-Buber-Gesellschaft an der Hebräischen Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der modernen und zeitgenössischen Poesie und in der Beziehung zwischen Literatur und Philosophie.
© Foto: Gisèle Celan-Lestrange