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Ort Cinema Zuid

Zeitpunkt 20:30 – 22:30

Sprache Deutsch und Englisch

Partner Cinema Zuid, Goethe-Institut Brüssel

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17|12|14

Mauerhase (2009) von Bartosz Konopka + The Invisible Frame (2009) von Cynthia Beatt

Um die Reihe Die Mauer würdig abzuschließen, zeigen wir zwei besondere Filme an einem Abend!

In Mauerhase betrachten wir den Mauerfall durch die Augen der Kaninchen, die im Niemandsland zwischen Ost und West lebten. Der Film ist eine allegorische Fabel, die für einen Oskar nominiert wurde.

Der Film beschreibt die Zeit der Teilung aus der Sicht der Kaninchen, denen die eigentliche Bedeutung der Vorgänge an den innerdeutschen Grenzen verborgen und fremd bleibt. Sie gehen davon aus, dass die Mauer zu ihrer Sicherheit gebaut wurde. Für die Kaninchen ist die Zeit der Teilung eine glückliche, da sie im Todesstreifen weitestgehend unberührt und frei von natürlichen Feinden leben können. Nach dem Fall der Mauer sind die Kaninchen gezwungen, sich im Westen zurechtzufinden.

Mit der Dokumentation Mauerhase schafften die polnischen Filmemacher mit Bravour den Spagat zwischen einer faszinierenden Geschichtsstunde und einem ‚Tier-Film‘. In der nur vordergründig bestechend, träumerisch anmutenden Geschichte, die mit vielen allegorischen und noch nie veröffentlichten Bildern über die Berliner Mauer einhergeht, wird ein vorhandenes Panoptikum aufgezeigt, welches es im Nachhinein betrachtet geradezu unwirklich erscheint.
Filmkritiker.com, 27.10.2009

In The Invisible Frame radelt Tilda Swinton durch Berlin auf die Suche nach Spuren der Mauer.

1988 sind Cynthia Beatt und die junge Tilda Swinton zu einer filmischen Reise entlang der Berliner Mauer in ein wenig bekanntes Territorium aufgebrochen. Der Film Cycling the Frame ist heute ein ungewöhnliches Dokument. 21 Jahre später, im Juni 2009, sind Beatt und Swinton noch einmal die Linie nachgefahren, die Berlin einst teilte und isolierte. In dem poetischen Film The Invisible Frame folgen sie diesem Weg durch die vielfältigen Grenzlandschaften, dieses Mal auf beiden Seiten der ehemaligen Berliner Mauer.

In der Gemessenheit des Bilder- und Gedankenflusses koexistieren die Bewegungen, Reflexionen und Banalitäten friedlich miteinander – was nicht allein tröstlich ist, sondern auch eine zutiefst aufrichtige Annäherung an die schwierige Verfasstheit des vereinigten Deutschlands erlaubt.
Berliner Zeitung, 07.11.2009