Was bin ich?
Um mich herum sehe ich ganz viele Dinge.
Ich sehe zwei Füße. Ich denke, es sind ‚meine‘ Füße. Wie weiß ich das? Weil ich sie bewegen kann. Nur ich.
Hopsa! Die Zehen gehen nach oben.
Ich sehe viele Beine, und manchmal einen Kopf.
Beine können sehr viel tun.
Mein kleiner Bruder sieht anders aus als ich.
Man kann sehen, dass ich ein Mädchen bin.
Und was noch?
Ich trage einen Dutt. Jungen aber auch.
Ich bin voll Wasser. Ich muss pinkeln. Ich kann ganz weit pinkeln.
Mein kleiner Bruder sagt, dass ich jetzt ein großes Mädchen bin. Das ist nicht wahr. Ich bin ein großer Junge und ein Pelikan.
Ich bin ein Paar große Schuhe. Wo sie mich hinführen, ist noch ein Geheimnis.
Und jetzt?

In der schwedischen Sprache ist „hen“ die offizielle neutrale Genderbezeichnung. Sie weist auf eine Person hin, ohne das Geschlecht zu verraten. Was würde passieren, wenn wir unserem angeborenen Geschlecht keine Bedeutung beimessen würden? In Hen erkundet Theater m u s t diese Frage anhand expressiver Körpersprache, Knetanimation und Musik auf Kindergröße. Der deutsche Musiker Philipp Weies (Go March, Intergalactic Lovers, Manngold, (ex-)Arno), den wir früher schon für unsere Serie Germans of Antwerp interviewt haben, komponierte und spielte die Musik – mit unserer Unterstützung!