Berlin, Ende der 1920er Jahre. Die junge Demokratie der Weimarer Republik steuert auf ihren Bankrott zu. Um seine Miete zu bezahlen, arbeitet der 32-jährige Germanist Jakob Fabian als Werbetexter in der Werbeabteilung einer Zigarettenmarke. Nachts treibt er sich mit seinem reichen Freund Labude im Nachtleben herum und stürzt sich in erotische Abenteuer und Wetten, um der harten Realität zu entkommen. Gleichzeitig versucht er, eine gewisse Distanz zu wahren und seine Integrität und Ideale zu schützen. Als er die selbstbewusste Cornelia kennenlernt, gelingt es ihm, seine pessimistische Haltung für eine Weile abzulegen. Leider ist dies nur von kurzer Dauer. Wie viele andere muss Fabian in Zeiten der politischen Polarisierung und des moralischen Verfalls mit dem Leben klarkommen.

Fabian oder der Gang vor die Hunde ist die Verfilmung von Erich Kästners Romans Fabian. Die Geschichte eines Moralisten von 1931. Das Buch sollte ursprünglich unter dem Titel Der Gang vor die Hunde erscheinen, wurde aber aus Angst vor der Zensur vom Verlag gekürzt und mit einem positiv klingenden Titel versehen. Der Roman wurde später von den Nationalsozialisten als „entartet“ eingestuft und fiel den Bücherverbrennungen zum Opfer. Erst 2013 wurde es in der Originalfassung von Kästner veröffentlicht.

Tom Schilling (Werk ohne Autor, A Coffee in Berlin) spielt die Rolle des Fabian, Albrecht Schuch (System Crasher) spielt Labude und Saskia Rosendahl (Relativity, Werk ohne Autor) ist als Cornelia zu sehen. Der Film wurde mehrfach nominiert und ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Filmpreises 2021 erhielt er die Auszeichnung für die Beste Kamera und Bildgestaltung, den Besten Schnitt und die Silberne Lola.