Eva Hesse (1936-1970) spielt in der Kunstgeschichte der Nachkriegszeit eine wichtige Rolle. Ihre Pionierarbeit mit Materialien wie Latex, Faserglas und Kunststoff machte sie in den Vereinigten Staaten zu einer der Begründer*Innen der postminimalistischen Bewegung. Ihren Ruhm verdankt sie auch der Tatsache, dass sie eine der wenigen Künstlerinnen war, die in der New Yorker Kunstszene der sechziger Jahre ernst genommen wurde. Wegen ihres kurzen Lebens und ihrer steilen Karriere – sie starb im 34. Lebensjahr an den Folgen eines Gehirntumors – erlangte sie Kultstatus.

Der ehrgeizige Dokumentarfilm Eva Hesse von Marcie Begleiter ist ein persönliches Porträt. Mit neuen Interviews, qualitativem Bildmaterial von Hesses Kunstwerken und einer großen Menge nie gezeigten Archivmaterials zieht die Regisseurin den Betrachter in das Leben und das Werk der Künstlerin hinein. Zugleich gestaltet sie ein Bild der faszinierenden Kunstwelt, in der sich Eva Hesse bewegte. Der Film bildet zudem ein einzigartiges Übersichtsdokument von Hesses komplexem Oeuvre, das größtenteils aus Kunstwerken besteht, die wegen ihrer Fragilität nicht in einer Retrospektive zusammengebracht werden können. Die New York Times nennt den Film “an indispensable aid to understanding and appreciating a fascinating artist”.

Was war und was ist der Einfluss von Eva Hesses Werk auf die belgische Kunstszene? Diese Frage wird dem belgischen Künstlerpaar Anne-Mie Van Kerckhoven und Danny Devos vor der Vorführung des Dokumentarfilms vorgelegt. Wim Van Mulders begleitet sie in einer introspektiven Suche durch ihre eigene Karriere, nach bewussten und vielleicht auch unbewussten Spuren, die Eva Hesse dort hinterlassen hat.

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