In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des österreichischen Schriftstellers Joseph Roth (1894-1939) zum 120. und sein Todestag zum 75. Mal. Grund genug, 2014 zum Gedenkjahr zu erklären und den Autor wieder ins Rampenlicht zu rücken. Roth war einer der bekanntesten Journalisten und Schriftsteller seiner Zeit. Noch heute hat er eine beeindruckende Gruppe von Bewunderern, darunter Tom Lanoye, Stefan Hertmans und Geert van Istendael.
Els Snick, Autorin der Studie Waar het me slecht gaat is mijn vaderland. Joseph Roth in Nederland en België und Herausgeberin/Übersetzerin der Sammlung Hotelmens. Reportages en brieven erzählt die Geschichte von Roths Leben und führt durch sein beeindruckendes Werk. Roths Geschichte beginnt in seiner Heimatstadt Brody (in der heutigen Ukraine). Den Ersten Weltkrieg erlebte er zunächst als Student und angehender Journalist in Wien, dann an der Front nahe der russischen Grenze. Im Berlin der Goldenen zwanziger Jahre stieg Roth zum Starjournalisten auf. Internationale Bekanntheit erlangte er mit den Romanen Hiob und Radetzkymars. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 floh er nach Paris und lebte anschließend als Emigrant in Amsterdam, Brüssel und Ostende. Sein Tod im Mai 1939 war ein Schock für die vielen Freunde, die er am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, den er besser als jeder andere hatte kommen sehen, hinterließ.
Die Schauspieler Gene Bervoets und Tine Laureyns veranschaulichen die Joseph Roths Lebensgeschichte anhand von ausgewählten Auszügen aus seinen Werken. Musikalische Umrahmung gibt es unter Leitung von Bertel Schollaert. Anschließend besteht die Möglichkeit, mit den Darsteller*innen ins Gespräch zu kommen.