In der Ausstellung Lemmas wird die Entwicklung der Massenmedien – vom Radio bis zu den sozialen Medien – und ihre Auswirkungen auf das vergangene Jahrhundert untersucht. Ausgehend vom experimentellen Film Zorns Lemma von Hollis Frampton aus dem Jahr 1970 zeigt die Ausstellung das Werk von internationalen KünstlerInnen, darunter die Installation Testreihe V der deutschen Künstlerin Katrin Kamrau. Die Ausstellung wird durch eine audiovisuelle Performance und Filmvorführungen ergänzt.

Katrin Kamrau (°1981) beschäftigt sich in ihrem Werk mit den Prozessen der Bildentstehung und der Wahrnehmung in Beziehung zum Medium der Fotografie, insbesondere im Hinblick auf deren politische und historische Rolle in der westlichen Gesellschaft. Ihre künstlerische Praxis speist sich aus Theorien der visuellen Kultur, des Feminismus und den Sozialwissenschaften mit besonderem Fokus auf soziale Interaktionen, Machtstrukturen, Rollenmodelle und Beziehungsnetze, die um gedruckte Bilder herum entstehen.

In der Arbeit Testreihe I-VI beschäftigt sich Katrin Kamrau mit „Testbildern im Bereich Fototechnik, also mit Bildern, die gewissermaßen hinter den Bildern liegen, die wir sehen. […] Sie hat jene Kompositionen von Testbildern nachgebaut und interaktive Settings im Ausstellungsraum geschaffen. Graukeile und Farbtafeln stehen bereit, einzig die Personen fehlen. Den BesucherInnen steht es frei, diese Leerstelle zu füllen und sowohl die Position der Fotografierten, wie des Fotografierenden einzunehmen. Damit führt Kamrau uns vor die eigentliche Aufnahme, durchkreuzt Blickregime und macht diese nicht nur sichtbar, sondern erfahrbar.“ (aus: Heimelige Objekte. Oder die Kalibrierung des fotografierenden Blicks von Katja Böhlau in Schneiden – Falten – Kleben von Katrin Kamrau und Eun Lee)