Danzig, 1924: Der kleine Oskar kommt als frühreifes und wachsames Kind der Familie Matzerath zur Welt und nimmt sein direktes Umfeld besonders aufmerksam unter die Lupe. Zu seinem dritten Geburtstag bekommt er eine Blechtrommel geschenkt und beschließt aus Vorbehalt gegenüber der Welt sein Wachstum einzustellen..

Oskar ist das Brennglas, unter dessen vermeintlich kindlicher Perspektive Günter Grass schonungslos die Verführbarkeit und die Unzulänglichkeit der Menschen in Weimar und unter den Nationalsozialisten aufzeigt. Er seziert ihre Schwächen in Großaufnahme und thematisiert gleichzeitig die allzu schnelle Re-Integration von Amtsträgern und Kriegsverbrechern der Nazi-Zeit. Im eigenen Land löste das Buch ein politisches Skandal aus, international machte es die deutsche Literatur wieder glaubwürdig. Die Blechtrommel sei die „Wiedergeburt des deutschen Romans im zwanzigsten Jahrhundert“ gewesen, würdigte 40 Jahre nach dem Erscheinen des Buches die schwedische Akademie Grass‘ Erstlingswerk – und verlieh ihm für dieses Buch die höchste Literaturauszeichnung überhaupt: den Nobelpreis. (Jan Ehlert, NDR.de)

Durch die Verfilmung dieser Literaturvorlage gewann Schlöndorff 1979 einen Oskar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film und erhielt auf den Filmfestspielen von Cannes die Goldene Palme.

Schlöndorffs brillant inszenierte, weitgehend werkgetreue Verfilmung des Romans von Günter Grass. Eine opulente Bestseller-Verfilmung voller sinnlicher Kraft.

Lexikon des internationalen Films